Lutherausstellung: Freier Eintritt zum Kirchentag
Im Nachhall der Hammerschläge
Wie Luther mit seinem Thesenanschlag 1517 von Wittenberg aus einen weltweiten Modernisierungsprozess in Gang setzte, zeigt die Schau "Der Luthereffekt" in Berlin - für die Dauer des Kirchentags auch ohne Eintritt.
Kulturstaatsministerin Grütters: "Die Ausstellung führt uns die weltbewegende Kraft der Reformation vor Augen."
Foto: Bundesregierung/Denzel
Den Anstoß gab Martin Luther in Deutschland, zahlreiche Reformatoren in anderen Ländern taten es ihm nach - auf ihre eigene Weise: Wie "Der Luthereffekt" eine Vielfalt an protestantischen Bewegungen in der ganzen Welt hervorbrachte, zeigt das Deutsche Historische Museum in seiner gleichnamigen Sonderausstellung. Für die Dauer des Evangelischen Kirchentages können Besucher die Schau kostenlos besuchen.
Gewaltiger gesellschaftlicher Umbruch
Als eine von drei nationalen Sonderausstellungen sei die Berliner Luther-Schau Teil des zentralen staatlichen Beitrags zum Reformationsjubiläum, betonte Kulturstaatsministerin Grütters bei der Eröffnung im April. "Der Bund hat sich hier in besonderem Maße engagiert, um die Reformation als Teil eines gewaltigen gesellschaftlichen Umbruchs und Lernprozesses zu würdigen."
Die volle Wucht der Reformation in drei Sonderausstellungen
"Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt" ist eine von drei Sonderausstellungen. Sie zeigt den Besuchern und Besucherinnen im Berliner Martin-Gropius-Bau, wie aus dem Geschehen im kleinen Wittenberg im Jahr 1517 ein weltweiter Modernisierungsprozess erwuchs, der bis heute in Kirche, Staat und Gesellschaft nachwirkt.
Zu der nationalen Ausstellungsreihe Die volle Wucht der Reformation. gehören auch die Ausstellung "Luther und die Deutschen" auf der Wartburg ( seit 3. Mai) und seit 12. Mai "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" in Wittenberg Alle Ausstellungen sind bis zum 5. November geöffnet. Die Kulturstaatsministerin fördert die drei Sonderausstellungen mit 5,5 Millionen Euro.
Vermutlich ohne es zu ahnen, ebnete Martin Luther mit seinem Thesenanschlag an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg vor 500 Jahren den Weg zu religiöser Vielfalt und Religionsfreiheit und weitreichende Veränderungen in Kirche, Staat und Gesellschaft initiiert, die bis heute nachwirken.
In die entferntesten Winkel der Welt hielt der Protestantismus nach und nach Einzug. Dabei entfaltete er zig verschiedene Spielarten wie zum Beispiel die vielfältigen Auswandererkirchen in Nordamerika.
Das Gemeinsame über das Trennende stellen
"Die Reise auf den Spuren des 'Luther-Effekts' ist nicht nur ein Gewinn für das Verständnis der Reformationsgeschichte. Gerade die interkulturelle und internationale Perspektive ist aufschlussreich, weil sie uns mit Erfahrungen konfrontiert, aus denen wir Lehren für unsere Gegenwart und Zukunft ziehen können", sagte Kulturstaatsministerin Grütters bei der Ausstellungseröffnung im Martin-Gropius-Bau in Berlin.
Dazu gehöre nicht zuletzt die Einsicht, dass es eine der wichtigsten demokratischen und eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften überhaupt sei, das Gemeinsame über das Trennende stellen zu können, so Grütters weiter.
Mittwoch, 24. Mai 2017